Anonym, Indische Frau, Du

 

Diese Poesie, von einer anonymen indischen Dichterin auf Englisch geschrieben und von ProMosaik auf Hindi übersetzt, ist eigentlich eine Hymne und muss als Ganzheit gesehen werden.

 

Ein Hauptthema dieser Hymne ist die Stärke der Frauen Indiens, ihr Kampf ums Überleben in einem schwierigen und fordernden traditionellen, kulturellen und religiösen Umfeld. Oft leidet die Frau an Armut, Unsichtbarkeit, Exklusion, Isolation, Gewalt und Unterdrückung. So kann die lyrische Stimme sagen, dass es bereits ein Wunder ist, wenn sie überlebt.

 

Die Geburt einer Frau ist schon selbst ein Wunder in einer Gesellschaft, in welcher viele weibliche Föten sterben müssen, weil sie unerwünscht sind. Deshalb ist der Hymnus stete Dialektik zwischen einerseits der Stärke des Weiblichen und seiner göttlichen Schönheit und andererseits diesem Hintergrund von Unterdrückung und Gewalt Frauen gegenüber im Alltag.

 

Die hiermit vorgelegte utopische Gemeinsamkeit des Themas macht dadurch diesen Hymnus zu einem positiven Manifest für einen speziell indischen Feminismus. Es dient dem gemeinsamen Kampf für eine indische feministische Befreiungsbewegung.

 

Dichter preisen indische Frauen. Das ist das zweite Element, der utopische Hintergrund zur Glorifikation von Frauen. Religion und Poesie setzen an erste Stelle, dass es Frauen sind, die Leben schenken.

 

Das Ziel des feministischen Kampfes ist es, indische Frauen zu einem Symbol für Schönheit und Stärke zu machen – so unterdrückt und vergewaltigt und entführt sie in der Nacht auch sein mögen. Es ist keine Schande, Tochter zu sein, es ist vielmehr eine Ehre.

 

Diese Umkehrung indischer Lebenswirklichkeit bildet den Grundton dieses Hymnus, der den Weg aufzeigt, wie indische Frauen eine Identität von Stärke erreichen. Das ist das klare Ziel des indischen Feminismus.

 

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